Seit dem 1.Oktober 2017 dürfen Klinikärzte den Patienten bei der Entlassung ein Rezept für die benötigten Medikamente ausstellen. Die Klinikärzte dürfen nur die kleinstmögliche Packungsgröße verschreiben. Diese können dann in jeder öffentlichen Apotheke in Deutschland eingelöst werden, allerdings muss dies innerhalb von drei Werktagen nach Entlassung geschehen.
Mehr Kompetenzen für Pflegefachkräfte
Der Gesundheitsminister in Nordrhein-Westfalen Karl-Josef Laumann möchte Pflegekräften mehr Kompetenzen zusprechen. Als Beispiel dafür nennt er die Anschaffung einer speziellen Matratze, für die bisher der Hausarzt hinzugezogen werden musste. Er fordert, dass ambulante Pflegekräfte selbstständig solche Matratzen verordnen können, niedergelassene Ärzte wären seiner Erfahrung nach froh, solche Kompetenzen abgeben zu können.
Krankenkassen füllen Rücklagen auf
In der ersten Hälfte des Jahres 2017 erwirtschafteten die Kassen nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur einen Überschuss von 1,4 Milliarden Euro, somit dürften die Mitglieder erst einmal von Beitragserhöhungen verschont bleiben. Somit hat sich der Überschuss des 1. Quartals von 612 Millionen Euro nochmals verdoppelt. Dadurch sind die finanziellen Reserven der gesetzlichen Krankenkassen auf insgesamt 17,5 Milliarden Euro gestiegen.
Koalition einig: Die Altenpflegeausbildung wird abgeschafft
Der prognostizierte Fachkraftmangel im Gesundheitswesen verlangt von den heute politisch Verantwortlichen viel Einsatz, Ideen und auch Phantasie, um die erwarteten Probleme für die alternde deutsche Baby-Boomer Generation aufzufangen.
Es gibt vielversprechende Ansätze, aber auch nicht wenige, zumindest umstrittene Versuche. Ein solcher ist die Reform der Pflegeberufe. Die Ausbildungsberufe der Alten-, Kranken- und Kinderkrankenpflege sollten zusammengelegt werden, eine generalistische Ausbildung wäre die Folge gewesen. Wer die Ausbildung absolviert, kann sich dann später entscheiden, in welche Richtung er arbeiten möchte. Während die Politik jubelte, waren „Pflege Profis“ in Krankenhäusern, ambulanten Diensten und stationären Einrichtungen entsetzt. Krankenhäuser zum Beispiel, erwarteten einen erheblichen Mehraufwand, um Mitarbeiter mit einer generalistischen Ausbildung in ihrer Tätigkeit einzuarbeiten. Aber auch die in der Pflege tätigen Dienste rechnen mit einer deutlichen Steigerung des organisatorischen Aufwandes für die Gestaltung der Ausbildung, sowie die Einarbeitung neuer Mitarbeiter/innen.