Skip to main content

Ambulanter Pflegedienst Mannheim  · Pflege Profis · Robert Funari Str. 2-6  · 68309 Mannheim

Fragen? Rufen Sie uns an.
Tel.: 0621-7001 8980
Metropoljournal 11/2021

Großes Interesse an den Pflegeberufen. Alles gut?

Beitrag aus dem aktuellen Metropoljournal

Sie begegnen einem gefühlt mehrmals täglich in der Stadt, die kleinen wuseligen Fahrzeuge der ambulanten Pflegedienste. Mal mehr, mal weniger auffällig beklebt, aber immer fleißig bei ihrer Reise von einem Hilfebedürftigen zum nächsten. Beim genauen Hinschauen erkennt man sehr oft, dass sich zwei Personen im Fahrzeug befinden und wundert sich natürlich. Überall ist vom Personalmangel in der Pflege die Rede. Wir gingen der Sache mal nach, und fragten bei den PFLEGE profis in der Franklin Klinik nach. Darauf angesprochen klärte uns Inhaber Bernd Model auf. 

„Eigentlich könnte man sagen, die Ausbildungsoffensive des Gesundheitsministers trägt Früchte. Zumindest bei uns begleiten jede Menge PflegeschülerInnen die etablierten Pflegekräfte. Meist im ersten Lehrjahr. Zurzeit haben wir sieben SchülerInnen unserer Kooperationspartner, die bei uns ihren praktischen Außeneinsatz machen, sowie eigene SchülerInnen des Betriebes. Unsere Praxisanleiter haben alle Hände voll zu tun, die angehenden Pflegekräfte auf den richtigen Weg zu bringen. Hier muss viel Zeit in die Zukunft investiert werden. Wir sind froh einen Teil dazu beitragen zu können. Für die zu Pflegenden ist dies manchmal auch sehr anstrengend, aber die meisten haben Verständnis dafür“, klärt uns Model auf. 

Auf den ersten Blick eine prima Sache. Auch im Jahr 2021 wurde die Zahl der Interessenten an den Pflegeberufen weiter gesteigert. Pro Jahr kommen rund 60 000 neue Schüler dazu.  Ein Erfolg, den sich der scheidende Gesundheitsminister Spahn gerne auf die Fahne schreibt. Doch es gibt auch Zahlen, die in dem Kontext nicht gerne genannt werden. Bereits in den ersten Monaten gibt es eine Abbruchquote von 15 bis 20%.  Manche Jahrgänge verzeichnen insgesamt eine Abbruchquote von bis zu 30%! Nach den Ursachen gefragt, sagt uns Bernd Model: „Die Gründe sind sehr vielfältig. Die meisten findet man in anderen Ausbildungsberufen auch. Aber gerade in den pflegerischen Berufen sind die ersten Monate sehr emotional, da man früh in den praktischen Teil integriert wird, ohne wirklich in der Theorie vorbereitet zu sein. In meinen Augen gehört die neueingeführte generalistische Ausbildung bereits jetzt reformiert, damit sie kein Rohrkrepierer wird.“

Bleibt zu hoffen, dass die neue Führung im Bundesgesundheitsministerium bessere Lösungen findet. Gerade die Pflegebedürftigkeit der frühen 1960er Baby-Boomer genannten Generation wird eine Herausforderung ohnegleichen.