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Altenpflege. Eine weibliche Domäne

Altenpflege. Eine weibliche Domäne?

Beitrag aus dem aktuellen Metropoljournal

Wenn man in der Geschichte der organisierten Kranken- und Altenpflege kramt, stößt man unweigerlich auf Namen wie Florence Nightingale und Agnes Karll. Beide sind Krankenschwestern und Pioniere ihres Faches. Ende des 19.Jahrhunderts gab es in Europa klare Strukturen. Die Männer kämpften an den Fronten der Kriege, die Frauen kümmerten sich um die zahlreichen Verletzten und Kranken. Ärzte gab es wenige, also war auch die Diagnostik eine Sache der weiblichen „Fachkräfte“, während andere weiblichen Helferinnen pflegten. Erst Jahre nach den Wirren des zweiten Weltkrieges etablierten sich Männer im Beruf der Krankenpflege.

Der „Krankenpfleger“ galt als Exot in einer weiblichen Domäne. Auch heute, fast 70 Jahre nach der gesetzlichen Verankerung männlicher Pflegekräfte, ist deren Anteil, besonders in der ambulanten Pflege, noch relativ gering. Woran mag das liegen?

Die gelernte Krankenschwester und Pflegedienstleitung der PFLEGE profis Birgit Hartmann, sieht zwei Gründe.

Die Quote von „Pflegeschülern“, also vom Pflegepersonal in der Ausbildung, ist immer noch 80/20. Von zehn Auszubildenden sind nur zwei männlich. Das angesprochene historische Image der Pflege ist nach wie vor ungebrochen. Es gibt halt „männliche“ Berufe, und es gibt „weibliche“ Berufe. Gerade im Umfeld von Jugendlichen ist hier die Beeinflussung groß. Hinzu kommt, dass ambulante Pflegedienste mit männlichen Pflegekräften nicht selten auf Ablehnung bei weiblichen zu Pflegenden stoßen, gerade bei der Körperpflege. So können männliche Pflegekräfte oft nicht die gleichen Pflegetouren fahren, wie ihre Kolleginnen. Organisatorisch ist das eine Herausforderung. Ist das Eis zwischen Kundin und Pfleger aber erst einmal gebrochen, wird „der Mann“ eine gern gesehene Unterstützung. In Zeiten, in denen händeringend in aller Herren Ländern verzweifelt Pflegekräfte für Deutschland gesucht werden, muss hier ein Umdenken vollzogen werden. Männliche Pflegekräfte sind in Deutschland eine nicht ausreichend beachtete Ressource für die Zukunft. So sieht es zumindest Birgit Hartmann. 

Ein Thema, zu dem es sicher noch einiges mehr zu sagen gibt.