Ambulante Pflege in Zeiten von Corona

Beitrag aus dem aktuellen Metropoljournal

Birgit Hartmann, Pflegedienstleitung der PFLEGE profis, wird nachdenklich, als Sie auf den Einfluss von Corona auf die Pflege von Bedürftigen in deren zu Hause angesprochen wird. Ja, es hat sich vieles verändert. Die erste Welle war geprägt von Angst, Unsicherheit, Unkenntnis und natürlich dem Mangel an Schutzmittel.

Pflegedienste waren eine Zeit lang auf sich allein gestellt. Mitarbeiter nähten in ihrer Freizeit Masken, die Beschaffung von Desinfektionsmittel wurde abenteuerlich. Stand Hygiene auch schon vor Corona ganz oben auf der To-Do- Liste bei Kundenbesuchen, war es vergangenes Jahr schwierig, überhaupt noch Desinfektionsmittel erstehen zu können. Der Sommer 2020 gab Zeit, die richtigen Schlüsse zu ziehen. Es wurden Konzepte erstellt und die bisherigen Abläufe der Häuslichen Pflege wurden angepasst. Wo früher noch eine Umarmung oder ein aufmunterndes Händchenhalten als Geste große Wirkung zeigte, steht plötzlich das „social distancing“ und protokollierte Desinfektion im Vordergrund. Wertschätzung gegenüber dem Kunden zeigt sich nun darin, Mundschutz zu tragen und wenn möglich Abstand halten. Das Bestreben, immer eine menschenwürdige Pflege zu gewährleisten, wurde auf eine harte Probe gestellt. Heute, über ein Jahr nach dem Ausbruch des Virus, haben sich die Abläufe eingespielt und sind in Routine übergegangen. Alle Pflegekräfte machen das Beste daraus, um bei den Kunden die neuen Umstände als eine neue „Normalität“ zu etablieren. Viel Aufklärung betreiben, aber keine Panik verursachen- Das ist das Motto. Corona und eine wertschätzende Pflege unter einen Hut zu bekommen – Ja, es hat sich einiges verändert!